Der Sieger der World Match Racing Tour hat auch im Match Race Germany triumphiert. Peter Gilmour gewann den deutschen Grand Prix-Lauf vor Langenargen zum dritten Mal in Folge. Im Finale profitierte der Matchrace-Weltmeister am Pfingstmontag im Duell gegen Team Germanys Skipper Jesper Bank zunächst von seinen guten Starts und am Ende beim Stand von 2:1 auch von der einsetzenden Flaute.
Um 16.30 Uhr war die Wettfahrtleitung nach dem Reglement gezwungen, das Finale nach dem Modus ?Best of five? bei nur drei bis fünf Knoten Wind vorzeitig abzubrechen. Dadurch wurde Doppel-Olympiasieger Bank aller Chancen beraubt, seinen Rückstand noch aufzuholen. Bank und seinen Mitstreitern Thomas Jacobsen, Henrik Blakskjaer (beide Dänemark), Mike Mottl (Australien) und Jan Schoepe (Cuxhaven) hätte sogar ein Unentschieden gereicht, weil in dem Fall ihre souveräne Vorstellung mit sieben Siegen in sieben Starts im Viertelfinale den Ausschlag für den Gesamtsieg gegeben hätte.
?So ein Abbruch tut im ersten Moment ein bisschen weh, denn uns hätte ja der Gleichstand schon gereicht?, sagte Bank im Hafen von Langenargen, ?aber Peter hat heute besser gesegelt und den Sieg verdient. Unser Ergebnis ist gut. Aber man lächelt halt nicht direkt nach dem Finale, wenn man nur zweiter wird. Insgesamt hatten wir eine erfolgreiche Woche und nehmen viel Motivation mit nach Valencia.?
Der Cuxhavener Jan Schoepe, Pitman der deutschen America´s Cup-Crew United Internet Team Germany, sagte: ?Wenn man am letzten Tag noch segeln darf, ist das schon ziemlich gut. Wenn man dann noch das letzte Rennen gewinnt und selbst das nicht zum Sieg reicht, ist es wirklich schade.? Als Peter Gilmour nach dem Rennen Jesper Bank zur guten Leistung gratulierte und Bank seinem Kontrahenten ein Kompliment für dessen Überlegenheit machte, antwortete Gilmour fair: ?Da bin ich mir nicht so sicher.? Zuvor hatte der Brite Ian Williams das spannenden Duell um Platz drei mit 2:1 gegen den Finnen Staffan Lindberg gewonnen. Dabei entschied ein Penalty gegen Lindberg im dritten Durchgang die umkämpfte Begegnung.
Für Peter Gilmour war es die erfolgreichste Regattawoche der Welttour-Saison 2005/2006. Bereits vor dem letzten Tour-Stop in einem Monat vor Elba hatte der Australier am Pfingstsonntag mit dem Einzug ins Halbfinale vor Langenargen seinen dritten Toursieg gesichert. Dafür kassierte der Profi 30.000 Euro Preisgeld und den Schlüssel zu einem einen neuen BMW X3 vom Tour-Partner. Weitere 4.800 Euro Preisgeld kamen für den Sieg auf dem Bodensee dazu.
Insgesamt haben knapp 30.000 Zuschauer die fünftägige Serie in Langenargen am Bodensee besucht. Der deutsche Grand Prix der World Match Racing Tour fand seit 1997 zum neunten Mal statt und feiert im America´s Cup-Jahr 2007 seine zehnte Jubiläumsveranstaltung. Die Veranstalter Eberhard Magg aus Schnetzenhausen und Harald Thierer aus Langenargen zogen am Montag begeistert Bilanz. Magg, gleichzeitig Technik-Chef des deutschen America´s Cup-Teams, sagte: ?Hätten wir ein Drehbuch für das Match Race Germany geschrieben, es hätte nicht besser sein können.?
ENDERGEBNIS:
1. Peter Gilmour (AUS);
2. Jesper Bank (United Internet Team Germany/DEN);
3. Ian Williams (GBR);
4. Staffan Lindberg (FIN);
5. Mathieu Richard (FRA);
6. Sten Mohr (BMW Oracle Racing/DEN);
7. Ian Ainslie (Team Shosholoza/RSA);
8. Evgeniy Neugodnikov (RUS);
9. Björn Hansen (SWE);
10. Michael Hestbaek (United Internet Team Germany/DEN);
11. Eric Monin (SUI);
12. Tino Ellegast (Konstanz).